Die Peronealsehnen (Peroneus brevis und longus) verlaufen an der Außenseite des Unterschenkels und des Fußes. Sie bewirken eine Hebung und Abspreizung des Fußes nach außen. Rupturen sind Risse der Sehne. Diese können quer oder längs verlaufen.
Risse der Peronealsehnen entstehen im Rahmen von Unfällen aber auch durch degenerative (verschleißbedingte) Veränderungen. Die typische Umknickverletzung (Supinationstrauma) des oberen Sprunggelenkes führt zu einer Überdehnung der Peronealsehnen, was zu einer Rißbildung führen kann. Inkomplette Risse bestehen häufig in Längsrichtung. Vollständige Rupturen sind selten und können durch direkte Anprallverletzungen auftreten.
Die häufigeren, längsverlaufenden Risse der Peronealsehnen führen zu einem (chronischen) Schmerz im Bereich der Außenseite des Sprunggelenkes. Die Betroffenen berichten häufig über Schmerzen beim Gehen und Anziehen/Abspreizen des Fußes gegen Widerstand. Das Tragen von schweren Schuhen (z.B. Stiefeln) wird als unangenehm empfunden. Typisch ist eine teigige Schwellung hinter und unterhalb des Außenknöchels, was auf eine Reizung der Sehne und der Sehnenhaut hinweist.
Klinisch zeigt sich die Kombination aus Schwellung und Schmerzen für die obengenannte Bewegung des Fußes und Sprunggelenks. Zur Sicherung der Diagnose ist eine weitere bildgebende Diagnostik erforderlich.
Die sonographische Untersuchung der längs-rupturierten Peronealsehne zeigt oftmals eine deutliche Zunahme des Sehnendurchmessers und eine Flüssigkeitseinlagerung an der Sehne. Unter Umständen können kleine Risse dargestellt werden. Auch in der MRT Bildgebung kann die Sehne im Verlauf dargestellt werden. Auch hier zeigen sich eine Zunahme des Sehnendurchmessers, Flüssigkeitsanlagerungen um die Sehne und intratendinöse (innerhalb der Sehne liegende) Veränderungen die auf eine longitudinale (längsförmige) Rissbildung hinweisen.
Ziel der Therapie von Peronealsehnenrupturen ist eine schmerzfreie Mobilität und die Verhinderung eines Fortschreitens der Verletzung.
Sehnenscheidenentzündungen ohne Rissbildung lassen sich konservativ gut therapieren. Durch eine temporäre Entlastung des Sprunggelenkes und die Anwendung physikalischer Maßnahmen (Eis, Wärme, Ultraschall) werden gute Ergebnisse erzielt Liegen jedoch (Längs-) Risse vor ist die konservative Therapie oftmals dauerhaft nicht erfolgreich.
Zu den konservativen Therapieansätzen gehören u.a.:
Bei den seltenen vollständigen Rissen werden die beiden Sehnenenden, wenn möglich, wieder aneinander genäht. Bei den häufiger auftretenden Längsrissen werden die degenerativen Sehnenanteile ausgeschnitten und die Sehnenenden miteinander vernäht. Bei sehr ausgeprägtem Befund ist dieses nicht mehr möglich, dann wird die defekte Sehne an die noch intakte Peronealsehne angenäht.