Der Morbus Renander ist eine avaskuläre oder aseptische Nekrose der Sesambeine des Großzehengrundgelenkes. Bei der avaskulären/aseptischen Nekrose kommt es zu einer Minderdurchblutung der Sesambeine mit Veränderungen des betroffenen Knochens.
Die Ursachen für avaskuläre/aseptische Veränderungen sind abschließend nicht geklärt. Es wird eine Überlastung der Sesambeine im Rahmen sportlicher oder beruflicher Tätigkeiten diskutiert. Dabei kommt es zu einer Minderdurchblutung des Knochens. Dieses führt zu einem Absterben der Knochensubstanz. In seltenen Fällen sind Grunderkrankungen dafür verantwortlich.
Die Betroffenen beklagen Schmerzen unter dem Großzehengrundgelenk. Abhängig vom betroffenen Sesambein können die Schmerzen innen oder außen des fußsohlenseitigen Großzehengrundgelenkes vorliegen. Zeitweise kommt es zu einer Schwellung im Bereich des Großzehengrundgelenkes. Druck und die Dorsalextension (Strecken des Großzehengrundgelenkes) sind schmerzhaft. Betroffen sind häufig jüngere, sportlich-aktive Frauen.
Die Patienten können die Beschwerden gut eingrenzen. Auf Druck wird oftmals ein Schmerz des betroffenen Sesambeins ausgelöst.
In Röntgenaufnahmen (d. p., streng seitlich und Sesambein Zielaufnahme) kann die Nekrose des Sesambeines dargestellt werden. Frühe Stadien avaskulärer/aseptischer Veränderungen lassen sich im Röntgenbild noch nicht erkennen, in diesen Fällen ist eine MRT-Untersuchung hilfreich.
Das Ziel der Behandlung des Morbus Renander ist der Erhalt der Mobilität, eine Beschwerdelinderung und Verhinderung des Fortschreitens der Nekrose.
Zunächst sollte bei Überbelastung eine Schonung erfolgen. Die sportliche oder berufliche Belastung sollte für einige Wochen reduziert oder unterbrochen werden. Das Sesambein kann durch eine entsprechende Einlage mit Weichbettung unter Aussparung entlastet werden. Das Tragen von Schuhen mit guter Vorfußpolsterung wird von den Betroffenen als angenehm beschrieben. Ergänzend können in der Akutphase eine Schmerztherapie und lokale Therapien mit Eis durchgeführt werden. Die Wirksamkeit einer hyperbaren Sauerstofftherapie ist wissenschaftlich nicht abschließend belegt.
Zu den konservativen Therapieansätzen gehören u.a.:
In seltenen Fällen ist in fortgeschrittenen Stadien eine operative Therapie zu erwägen. Die Entscheidung wann und wie sollte dann zusammen mit einem Fußspezialisten erfolgen.