Morbus Renander

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Was ist ein Morbus Renander ?

Der Morbus Renander ist eine avaskuläre/aseptische Nekrose der Sesambeine des Großzehengrundgelenkes. Im Rahmen der avaskulären Nekrose kommt es zu einer Minderdurchblutung der Sesambeine mit Abbau des Knochengewebes.

Was sind die Ursachen des Morbus Renander?

Die Ursachen sind nicht geklärt. Als Ursache wird eine Überlastung des Sesambeines im Rahmen beispielsweise sportlicher Belastung angesehen. Dadurch kommt es zu einer Minderdurchblutung. Dieses führt zu einem Absterben der Knochensubstanz. In seltenen Fällen sind Grunderkrankungen dafür verantwortlich.

Was für Beschwerden verursacht ein Morbus Renander?

Die Betroffenen beklagen Schmerzen unter dem Großzehengrundgelenk. Abhängig vom betroffenen Sesambein können die Schmerzen innen oder außen des fußsohlenseitigen Großzehengrundgelenkes vorliegen. Betroffen sind häufig jüngere, sportlich-aktive Frauen.

Wie wird ein Morbus Renander diagnostiziert?

Die Patienten können den Schmerz gut eingrenzen. Auf Druck kann oftmals eine Schmerzexazerbation ausgelöst werden. In Röntgenaufnahmen (a. p., streng seitlich und Sesambein Zielaufnahme) kann die Nekrose des Sesambeines dargestellt werden. Frühe Stadien lassen sich im Röntgenbild noch nicht erkennen, in diesen Fällen ist eine MRT-Untersuchung hilfreich.

Wie wird ein Morbus Renander behandelt?

Zunächst sollte bei Überbelastung eine Schonung erfolgen. Das Sesambein kann durch eine entsprechende Einlage mit Weichbettung unter Aussparung entlastet werden. Das Tragen von Schuhen mit guter Vorfußpolsterung wird von den Betroffenen als angenehm beschrieben. Ergänzend können in der Akutphase eine Schmerztherapie und lokale Therapien mit Eis durchgeführt werden. Die Wirksamkeit einer hyperbaren Sauerstofftherapie ist wissenschaftlich nicht abschließend belegt. In seltenen Fällen ist in fortgeschrittenen Stadien eine operative Therapie zu erwägen. Die Entscheidung sollte zusammen mit einem Fußspezialisten erfolgen.

Priv.-Doz. Dr. med. Dariusch Arbab