Bei einer Koalitio handelt es sich um eine pathologische (krankhafte) Verbindung zwischen Fußknochen. Die Koalitio betrifft vor allem die Fußwurzel Knochen, kann jedoch auch jeden anderen Fußknochen betreffen. Das Auftreten ist häufig beidseits. Unterschieden werden Koalitiones die vollständig knöchern, knorpelig oder fibrös verbunden sind. Am häufigsten findet sich eine Verbindung zwischen dem Sprung- und Fersenbein (talo-kalkanear) oder zwischen dem Fersen- und Kahnbein (kalkaneo-navikular).
Die Ursachen für die Ausbildung einer Koalitio sind letztendlich unklar. Es handelt sich um angeborene Verwachsungen, die sich im Laufe der Fußentwicklung ausbilden.
Koalitiones sind angeborene Verwachsungen. Sie entwickeln sich im Laufe der Fußentwicklung aus und führen häufig erstmalig im Kindes- oder Jugendalter zu Beschwerden. Diese können sich unspezifisch äußern. Die Schmerzen müssen nicht im Bereich der Verwachsung vorliegen, was eine Diagnosestellung erschwert. Viele Patienten berichten über häufiges Umknicken, Fußfehlstellungen oder eine Schmerzaktivierung nach einem Fußtrauma.
Die Diagnose von Koalitiones erfolgt oftmals verzögert, da die Beschwerden unspezifisch sind. Wichtig ist bei persistierenden Fußbeschwerden im Kindes- und Jugendalter an eine Koalitio als mögliche Ursache zu denken. Bei der klinischen Untersuchung kann der erfahrene Fußspezialist eine Minderbeweglichkeit zwischen den Knochen feststellen. Eine Röntgendiagnostik gibt dann häufig bereits erste Hinweise auf das Vorliegen einer Koalitio, die durch ein entsprechendes schnittbildgebendes Verfahren (MRT und-oder CT) gesichert werden kann.
Die Therapie von Koalitiones ist abhängig von verschiedenen Faktoren wie dem Lebensalter, der Fehlstellung des Fußes, der Lokalisation der Koalition und anderen. Die Entscheidung zwischen konservativer oder operativer Therapie ist komplex und sollte durch einen erfahrenen Fußspezialisten abhängig von der Gesamtsituation des Patienten erfolgen. Zufallsbefunde erwachsener Patienten ohne Beschwerdesymptomatik oder asymptomatische arthrotische Veränderungen können in der Regel konservativ behandelt werden. Andere Konstellationen müssen individuell abgewogen werden.
Kalkaneo-navikulare Koalitiones (zwischen Fersen- und Kahnbein) zeigen unabhängig von der Beschwerdesymptomatik bei frühzeitiger Resektion gute Ergebnisse. Sie sollten daher möglichst frühzeitig diagnostiziert und operativ behandelt werden. Bei talo-kalkanearen Koalitiones (Verbindung zwischen Fersen- und Sprungbein) ist die Entscheidung weitaus komplexer. Dort ist der Therapieerfolg ganz wesentlich abhängig vom Alter des Patienten, von der Größe der Verwachsung als auch der vorliegenden Fehlstellung des Rückfußes und möglichen arthrotischen Veränderungen. In diesen Fällen ist eine sehr individuelle Abwägung durch einen erfahrenen Fußspezialisten erforderlich.
Koalitiones werden, unabhängig von ihrer Lokalisation, offen reseziert (entfernt). Zusätzlich können abhängig von bestehenden Fehlstellungen des Rückfußes weitere knöcherne oder weichteilige Eingriffe zur Stellungskorrektur erforderlich sein.
Nach der Resektion (Entfernung) einer Koalition ist regelhaft eine schmerzadaptierte Belastung möglich. Werden zur Stellungskorrektur weichteilige und knöcherne Eingriffe kombiniert ist die Nachbehandlung diesen Operationsverfahren anzupassen.