Das obere Sprunggelenk wird auf der Innen- (medial) und auf der Außenseite (lateral) von Bändern stabilisiert und geführt. Häufig kommt es durch ein Umknicken mit dem Fuß im Rahmen von Sportaktivitäten, aber auch in der Freizeit oder der Arbeit zu Verletzungen dieser Bänder. Bei unvollständiger Ausheilung kann daraus eine Instabilität resultieren. Die häufigste Instabilität besteht auf der Außenseite, das Ausmaß der Instabilität hängt von verschiedenen Faktoren ab. Bei guter Kompensation durch die Muskulatur sind Betroffene nur gering eingeschränkt. Bei ausgeprägter Instabilität können bereits kleinste Bodenunebenheiten (Kopfsteinpflaster) zu erneutem Umknicken und unsicherem Gang führen.
Die häufigste Ursache für eine akute oder chronische Instabilität des oberen Sprunggelenkes ist das Umknicken des Fußes über den Fußaußenrand. Dieses, als Supinationsverletzung bezeichnete, Umknicken kann zu einem Riss oder Überdehnung der Bänder an der Außenseite führen. Bei ausbleibender oder unzureichender Ausheilung dieser lateralen Bandverletzung des oberen Sprunggelenks kann es zu einer Instabilität kommen.
Es handelt sich primär um eine klinische Diagnose. Der Patient berichtet üblicherweise über ein Instabilitätsgefühl mit Gangunsicherheit und wiederkehrendem Umknicken. Bei der Untersuchung zeigt sich dann häufig, abhängig vom Ausmaß der Verletzung, eine vermehrte Aufklappbarkeit des Sprunggelenkes im Vergleich zur gesunden Gegenseite. Zur Sicherung der Diagnose und Darstellung von Begleitpathologien (zum Beispiel Knorpelschädigungen) kann eine MRT Untersuchung des oberen Sprunggelenkes angefertigt werden.
Abhängig vom Ausmaß der Instabilität des oberen Sprunggelenkes klagen Patienten über wiederkehrendes Umknicken, Schwellneigung, Gangunsicherheit, Schmerzen und Einschränkung der Mobilität und Lebensqualität. Betroffene mit nur geringer Instabilität und guter muskulärer Kompensation sind häufig in ihrem normalen Alltag wenig beeinträchtigt und klagen lediglich bei anspruchsvollen sportlichen Aktivitäten über Beschwerden. Bei hochgradiger Instabilität können bereits kleinste Unebenheiten auf ebener Fläche zu wiederkehrendem Umknicken und unsicherem Gang führen.
Die Behandlung von akuten und chronischen Bandverletzungen ist primär konservativ (ohne Operation). Bei einer akuten Verletzung (Umknicken) sollte das Sprunggelenk entsprechend der PECH- Regel (Pause-Eis-Compression-Hochlagern) behandelt werden. Abhängig von der Schwere des Traumas und den Beschwerden ist meisteine Röntgenuntersuchung zum Ausschluss eines Bruches indiziert. Liegt keine Fraktur (Bruch) vor, empfiehlt sich die Stabilisierung in einer Orthese, die verhindern soll, dass das obere Sprunggelenk seitliche Bewegungen ausführt. Die Ausheilung der Bänder benötigt, abhängig vom Schweregrad 6-12 Wochen. Die Orthese sollte in diesem Zeitraum möglichst kontinuierlich getragen werden, um auch versehentliche Fehlbelastungen zu verhindern. Im Anschluss ist eine Beübung der Propriozeption (Tiefenwahrnehmung) des Sprunggelenkes in Eigenregie oder unter physiotherapeutischer Anleitung erforderlich. Dieses beinhaltet Übungen zur Gleichgewichtsschulung, Kräftigung und Dehnung.
Dank einer gezielten und frühzeitigen konservativen Therapie mittels Orthese und Übungsbehandlung können über 90 % der Sprunggelenksverletzungen mit Verletzung der Außenbänder konservativ zur Ausheilung gebracht werden. Bei nur einem geringen Anteil der Patienten erzielt die konservative Therapie keinen ausreichenden Erfolg. Sollte trotz einer intensiven physiotherapeutischen Beübung weiterhin eine Instabilität mit Gangunsicherheit, wiederholtem Umknicken und Schmerzen bestehen kann eine operative Behandlung erwogen werden.
Haben konservativer Therapiemaßnahmen keinen Erfolg erbracht kann eine Operation indiziert sein. Bei Verletzungen des Außenbandapparates stehen, abhängig von der Schwere und Dauer der Verletzung, unterschiedliche operative Versorgungsstrategien zu Verfügung. Eine anatomische Rekonstruktion des Bandapparates ist generell erstrebenswert. Diese kann beispielsweise durch die Naht und/oder die Verstärkung der überdehnten/ gerissenen Bänder erfolgen. In einigen Fällen ist jedoch aufgrund der Schwere und der Dauer der Verletzung eine Rekonstruktion mit dem vorhandenen Bandmaterial nicht mehr möglich. Dann können körpereigene Sehnen oder künstliche Materialien als Bandersatz dienen.
Haben konservativer Therapiemaßnahmen keinen Erfolg erbracht kann eine Operation indiziert sein. Bei Verletzungen des Außenbandapparates stehen, abhängig von der Schwere und Dauer der Verletzung, unterschiedliche operative Versorgungsstrategien zu Verfügung. Eine anatomische Rekonstruktion des Bandapparates ist generell erstrebenswert. Diese kann beispielsweise durch die Naht und/oder die Verstärkung der überdehnten/ gerissenen Bänder erfolgen. In einigen Fällen ist jedoch aufgrund der Schwere und der Dauer der Verletzung eine Rekonstruktion mit dem vorhandenen Bandmaterial nicht mehr möglich. Dann können körpereigene Sehnen oder künstliche Materialien als Bandersatz dienen.