Hallux rigidus

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Was ist ein Hallux valgus?

Der Hallux rigidus ist ein degenerative Veränderung im Bereich des Großzehengrundgelenks. Im fortgeschrittenen Stadium kann er in eine symptomatische Arthrose übergehen. Der Hallux rigidus führt häufig zu Bewegungseinschränkungen im Großzehengrundgelenk, die mit Schmerzen verbunden sein können. Bei einigen Patienten bildet sich eine tastbare und sichtbare Exostose (Knochenanbaute) im Bereich des fußrückenseitigen (dorsomedialen) Großzehengrundgelenks.

Was sind die Ursachen des Hallux rigidus?

Das Auftreten des Hallux rigidus ist mit zunehmendem Alter gehäuft. Jedoch leiden auch schon junge Menschen, insbesondere Männer, an einem Hallux rigidus. Die Ursache des Hallux valgus ist abschließend nicht geklärt. Es handelt sich um einen degenerativen Prozess des Großzehengrundgelenkes. Wie bei der Arthrose können eine erbliche Komponente, aber auch Überlastungserscheinungen und Verletzungen des Knorpels ursächlich sein.

Wie wird ein Hallux rigidus diagnostiziert?

Die Diagnose Hallux rigidus ist eine zunächst klinische Diagnose. Die Untersuchung des Großzehengrundgelenkes als auch die Inspektion weisen auf das Vorliegen der Erkrankung hin. Eine Stadieneinteilung kann durch Anfertigung von Röntgenaufnahmen im Stand (a.p. und streng seitlich) erfolgen. Es gibt zahlreiche Klassifikationen des Hallux rigidus. In der Regel erfolgt eine Einteilung in 3 Schweregrade (mild, moderat, schwer).

Kann man einen Hallux rigidus konservativ, d.h. nicht operativ behandeln?

Die konservative Therapie des Hallux rigidus ist stadienabhängig. In milden Stadien sollte zunächst eine manuelle Mobilisierung des Großzehengrundgelenkes erfolgen. Dieses kann in Eigenbeübung durchgeführt werden. Dabei wird die Zehe entweder durch entsprechende Übungen im Stand oder durch Dehnung im Sitzen beübt. Bei zunehmender Beeinträchtigung kann eine versteifende Einlage (Rigidusfeder) angewendet werden. In fortgeschrittenen Stadien ist eine entsprechende Schuh-Sohlen Zurichtung möglich. Die Versteifung der Sohle mit Abrollhilfe soll eine Entlastung des betroffenen Großzehengrundgelenkes während des Gangzyklus bewirken. Symptomatisch können kurzfristig auch Schmerzmittel in Tabletten oder Salbenform angewandt werden. Von einer regelmäßigen Infiltration des Gelenkes (Cortison oder Lokalanästhetikum) ist abzuraten.

Wie wird der Hallux rigidus operativ behandelt?

Die Notwendigkeit zur operativen Behandlung ist individuell zu stellen. Milde Formen des Hallux rigidus benötigen keine operative Versorgung. In moderaten Stadien kann ein gelenkerhaltendes Verfahren sinnvoll sein. Bei schweren Ausprägungen können die Beeinträchtigung der Mobilität und Lebensqualität eine Operation nötig machen.

Die Wahl des Operationsverfahrens ist abhängig vom Schweregrad des Hallux rigidus als auch vom Anspruch des Patienten und sollte durch einen Fußspezialisten erfolgen. Moderate Stadien des Hallux rigidus können gelenkerhaltend therapiert werden. Sie zielen meist auf eine Verbesserung der Beweglichkeit durch Entfernung überstehender Knochenanteile ab. Dieses kann in Form einer offenen oder minimalinvasiven Cheilektomie und Operation nach Kessel-Bonney/Moberg durchgeführt werden. Dabei werden fußrückenseitig (dorsal) überstehende Knochen am Mittelfußknochen  abgetragen und ein Keil im Bereich des Grundgliedes herausgesägt.

Bei fortgeschrittenem Verschleiß des Großzehengrundgelenkes sind gelenkerhaltende Verfahren häufig nicht ausreichend. Dann erscheint der Gelenkersatz oder die Versteifungsoperation (Arthrodese) sinnvoll. Der Gelenkersatz kann durch eine Gelenksprothese oder einen Platzhalter (Cartiva®) erfolgen. Letzteres scheint nach derzeitiger Datenlage erfolgversprechende Ergebnisse zu liefern. Bei vollständiger Einsteifung des Gelenkes mit endgradiger Arthrose ist die Versteifung (Arthrodese) das Therapieverfahren der Wahl.

Wie wird nach einer Hallux rigidus Operation nachbehandelt?

Die Nachbehandlung richtet sich nach dem gewählten Operationsverfahren. Nach gelenkerhaltenden Eingriffen (Cheilektomie und Operation nach Kessel-Bonney/Moberg) ist eine Vollbelastung, anfänglich im Verbandsschuh, möglich. Die Versteifungsoperation am Großzehengrundgelenk kann abhängig vom gewählten Verfahren und der Knochenqualität mit einer Ent- bzw. Teilbelastung einhergehen.

Bin ich nach der Versteifungsoperation (Arthrodese) des Großzehengrundgelenkes beeinträchtigt?

Die Arthrodese des Großzehengrundgelenkes sollte bei endgradigen Veränderungen erfolgen. Diese sind häufig mit einer vollständigen Bewegungseinschränkung und starken Schmerzen verbunden. Die Versteifungsoperation kann in solchen Fällen eine deutliche Linderung der Beschwerden erzielen. Zudem kann durch das schmerzfreie Abrollen eine Verbesserung der Mobilität und dadurch eine Vereinfachung der Durchführung von Alltagsaktivitäten erreicht werden. Nach erfolgreicher Versteifung des Großzehengrundgelenkes lassen sich praktisch alle zuvor ausgeübten Tätigkeiten und Sportarten wieder aufnehmen. Einige Profisportler können trotz durchgeführter Versteifung des Großzehengrundgelenkes ihre Sportarten auf höchstem Niveau fortführen.

Priv.-Doz. Dr. med. Dariusch Arbab