Die Haglund Exostose ist eine knöcherne Ausziehung oder Verbreiterung am hinteren Fersenbeinknochen im Bereich des Achillessehnenansatzes.
Die Ursache für die Ausbildung oder das Bestehen einer Haglundexostose ist abschließend nicht geklärt. Häufig ist eine anlagebedingte Veränderung des oberen Fersenbeines anzunehmen.
Die Haglund-Exostose beschreibt eine knöcherne Ausziehung am hinteren Fersenbeinknochen im Bereich des Achillessehnenansatzes. Während des Gangzyklus spannt sich die Achillessehne an und drückt gegen den Knochenvorsprung. Dieses kann Reizungen und damit Schmerzen verursachen. Auch Druck auf den Fersenbeinhöcker stellt sich bei vielen Patienten als unangenehm oder schmerzhaft dar. Aufgrund des prominenten Fersenbeinhöckers kann es zu einem Druckschmerz in der Fersenkappe der Schuhe kommen.
Die Diagnose wird klinisch und radiologisch gestellt. Es kommt zu den typischerweise geschilderten Beschwerden während der Belastungsphasen. Zudem liegt häufig ein Druckschmerz im Bereich des Fersenbeinhöckers vor. Auf einem Röntgenbild lässt sich dann der vergrößerte Fersenbeinhöcker gut darstellen. Besteht der Verdacht einer Achillessehnenreizung oder einer Schleimbeutelreizung können eine sonographische oder MRT Bildgebung ergänzend durchgeführt werden.
In der akuten Phase kann eine Sportpause und Reduktion der Belastung bereits zu einer Beschwerdelinderung führen. Topische nichtsteroidale Antirheumatika wie z.B. Voltaren-Salbe, können zudem zu einer Beschwerdelinderung beitragen. Kurzzeitig kann eine leichte Erhöhung der Ferse, z.B. durch die Verwendung eines Fersenkeils, durchgeführt werden. Bei Beschwerden im Schuh ist ein Wechsel des Schuhwerks vorzunehmen.
Führt eine konservative Therapie zu keiner ausreichenden und längerfristigen Beschwerdelinderung kann bei ausgeprägtem Befund eine operative Abtragung der Haglundexostose erwogen werden.
Die Abtragung der Haglundexostose lässt sich in offener oder endoskopischer Technik durchführen. In beiden Techniken wird regelhaft der Schleimbeutel zwischen Achillessehne und Fersenhöcker entfernt. Zudem wird ein gewisser Anteil des Knochens abgetragen, um die Druckbelastung im Schuh und der Achillessehne dauerhaft zu reduzieren.
Abhängig vom gewählten Behandlungsverfahren kann eine 2-wöchige Entlastung oder Teilbelastung des Fußes in einer Orthese erfolgen. Dann kann häufig eine stufenweise schmerzadaptierte Aufbelastung durchgeführt werden.