Die Brachymetatarsie bezeichnet eine Verkürzung eines Mittelfußknochens.
Die Ursachen sind unklar. Es handelt sich um eine angeborene Verkürzung eines oder mehrerer Mittelfußknochen.
Die Betroffenen beklagen zunächst ein kosmetisches Problem. Durch die Verkürzung eines oder mehrerer Mittelfußknochen kommt es zu einer sichtbaren Verkürzung der betroffenen Zehen. Mit zunehmendem Alter können Beschwerden unter den Mittelfußköpfchen (Metatarsalgie) auftreten.
Die Diagnose erfolgt klinisch. Durch einen Provokationstest kann ein herausspringen der Peronealsehnen „provoziert“ werden. Dazu soll der Patient den Fuß gegen einen Widerstand nach oben und außen ziehen. Kommt es zu einem (un-)vollständigem Herausspringen der Sehne ist die Diagnose gesichert. Eine sonographischer Diagnostik kann weitere Aufschlüsse über den Zustand der Sehne gegeben. Mit Hilfe einer CT- oder MRT-Untersuchung kann das Gleitlager hinter dem Außenknöchel beurteilt werden.
Häufig liegen keine Beschwerden vor. Bei nur geringer Metatarsalgie (Schmerzen unter den Mittelfußköpfchen) kann durch eine maßgefertigte Einlage mit Weichbettung und Aussparung eine Beschwerdelinderung erbracht werden. Bei persistierender Metatarsalgie ist auch eine entsprechende Sohlenzurichtung möglich.
Eine operative Versorgung sollte dann erwogen werden, wenn die Beschwerden trotz konservativer Therapie nicht ausreichend zu lindern sind.
Die operative Verlängerung eines Mittelfußknochens kann durch unterschiedliche Techniken erzielt werden. Die Wahl der OP-Technik ist abhängig von zahlreichen Faktoren, wie Alter und erforderlicher Verlängerungsstrecke. Bei der Verlängerung durch einen Fixateur (intern oder extern) wird der Mittelfußknochen an einer Stelle durchtrennt und durch eine kontinuierliche Verschiebung des distalen Fragmentes zu einem verlängernden Wachstum angeregt. Bei der Verlängerung durch Interposition eines Knochenspans wird der Mittelfußknochen durchtrennt und ein Knochen entsprechender Breite (z.B. aus dem Beckenkamm) zwischen die Knochenfragmente eingefügt und fixiert.
Die Nachbehandlung orientiert sich an dem gewählten Operationsverfahren.