Die Achillodynie beschreibt einen Schmerz im Bereich der Achillessehne. Dieser Schmerz ist oftmals belastungsabhängig. Neben dem Begriff der Achillodynie werden auch die Bezeichnungen Tendinose oder Tendinitis bzw. Peritendinitis oder Paratenonitis genannt. Die Achillodynie ist abzugrenzen von anderen Erkrankungen im Bereich der dorsalen und plantaren Ferse (z.B. Fersensporn).
Die Ursachen für die Entstehung einer Achillodynie sind vielfältig. In der Regel besteht ein Ungleichgewicht zwischen Belastung und Regeneration der Achillessehne. Übermäßige sportliche Beanspruchung, wie z.B. extensives Joggen, aber auch falsches Schuhwerk, Fehlstellungen des Rückfußes, ein BMI von über 25 kg/m², eine positive Familienanamnese sowie vorausgehende Verletzungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit eines Auftretens einer Achillodynie.
Patienten mit einer Achillodynie beklagen ziehende Schmerzen im Bereich der Achillessehne. Diese äußeren sich oftmals morgens oder nach längerem Sitzen während der ersten Schritte. Die Beschwerden verbessern sich nach kurzer Geh-Zeit und treten dann wieder bei längerer Belastung und zum Abend auf. Betroffene weisen oftmals eine Verdickung der Achillessehne ca. 3-5 cm oberhalb des Ansatzes der Sehne am Fersenbein auf. Dort kann auf Druck ein Schmerz ausgelöst werden.
Die Diagnose Achillodynie kann aufgrund der Beschwerdesymptomatik (Anamnese) und dem Untersuchungsbefund (Klinik) gestellt werden. Der Patient berichtet über o.g. typische Beschwerden, die er gut eingrenzen kann. Durch die klinische Untersuchung wird die Diagnose bei entsprechender Druckschmerzhaftigkeit und Dehnungsschmerzhaftigkeit bestätigt. Eine Verdickung der Achillessehne ca. 2-5 cm oberhalb des Ansatzes am Fersenbein lässt sich gut ertasten.
Ergänzend zur klinischen Diagnose kann zur Diagnosesicherung eine Sonographie oder MRT-Untersuchung der Achillessehne erfolgen. In der Sonografie lässt sich eine Verdickung und ggf. pathologische Gefäßeinsprossung im Sehnengewebe darstellen. Das MRT kann in verschiedenen Sequenzen Veränderungen innerhalb der Sehne nachweisen.
Die Therapie der Achillodynie erfolgt primär konservativ. Über 75 % der konservativ behandelten Achillodynie lassen sich langfristig ausheilen.
Wesentlicher Bestandteil der konservativen Therapie der Achillodynie sind Dehnungs- und Kräftigungsübungen der Achillessehne. In zahlreichen internationalen Studien konnte damit ein guter, langfristiger Behandlungserfolg erzielt werden. Diese Übungen können unter physiotherapeutischer Anleitung erlernt und sollten dann in häuslicher Umgebung mehrmals am Tag über einen Zeitraum von 10-12 Wochen durchgeführt werden. Begleitend können andere Therapieverfahren wie ein Taping, Kältetherapie, Schmerzmittel in der Akutphase (als Tablettenform oder als Gel), Nachtschienen, Ultraschallbehandlung, u.a. durchgeführt werden.
Auch die Kombination mit einer Stoßwellentherapie zeigt in einigen Studien gute Ergebnisse und führt bei einigen Patienten zu einer Beschwerdelinderung.